Vorbereitung

7. November 2016

Die erste Phase meiner Vorbereitungen fokussierte vor allem darauf, zusätzliche Sicherheit bezüglich Trainingsplan, Ausrüstung und Ernährung zu bekommen. Auch wollte ich so früh wie möglich Klarheit darüber, wie und wann die Anreise zum Treffpunkt in Ouarzazate bestmöglich erfolgt. Um dies alles zu gewährleisten, habe ich grossen Wert auf die Vernetzung mit bisherigen Teilnehmern am Marathon des Sables gelegt. Von der Bereitschaft, die persönlich gemachten Erfahrungen preiszugeben, bin ich sehr angetan und beeindruckt. Es sind eben am Ende genau die vielen kleinen Details, die einem die Gewissheit geben, im Vorfeld alles für den Erfolg des Vorhabens getan zu haben.

 

Ich habe mich für ein Coaching durch einen erfahrenen Ultraläufer entschieden, der seinerseits auch bereits mehrere Male in der Wüste war. Die Zusammenarbeit ist gut angelaufen und die Erwartungen an einen zusätzlichen Motivationsschub haben sich voll und ganz erfüllt.


14. November 2016

Am vergangenen Samstag habe ich einen ersten Formtest durchgeführt. Mit einem Lauf rund um den Neuenburgersee, dem grössten Binnensee, der vollständig in der Schweiz liegt, habe ich mir einen relativ anspruchsvolle Aufgabe vorgenommen. Der erste Teil der Strecke war sehr schwer zu laufen und die Verletzungsgefahr auf dem rutschigen und tiefen Terrain entsprechend gross. Eigentlich waren insgesamt 96 km geplant, doch ich habe mich nach knapp 50 km entschieden, das Rennen zu beenden. Meine anfangs dieses Jahres angerissene Sehne im linken hinteren Oberschenkel hatte sich leicht bemerkbar gemacht und ich wollte ganz einfach nichts riskieren. Alles halb so schlimm, war eine reine Vorsichtsmassnahme.

 

Nun freue ich mich auf den Winter und das Training im Schnee, eine wie man sagt gute Vorbereitung auf das Laufen im Sand.


21. November 2016

Eine weitere Vorbereitungswoche liegt hinter mir und sie war unter anderem auch geprägt von der Erholung von meinem langen Einsatz am vorletzten Samstag. Deshalb waren auch einige Trainingseinheiten auf dem Home Trainer angesagt. Ein weiterer Wochenschwerpunkt bildete Fussgymnastik sowie ausführliches Dehnen und Arbeiten mit der Blackroll. Letzteres ist eine sehr gute Prophylaxe zur Verhinderung von Problemen mit den Faszien.

 

Für Ende diese Woche sind ausgedehnte Bergtrainings angesagt, hoffentlich bleibt noch etwas Schnee liegen, da sich das Laufen darauf ausgezeichnet für die Vorbereitung auf Sand eignet.


28. November 2016

Die letzte Trainingswoche bestand aus einer ausgewogenen Mischung von Lauf- und Radeinheiten. Insbesondere am Wochenende in den Bergen lief es mir sehr gut. Der Blick auf die verschneiten Berge entschädigte dabei voll und ganz für die Strapazen des Aufstiegs. Der Fokus auf Grundlagenausdauer in den ersten Wochen scheint sich auszubezahlen.


5. Dezember 2016

Mittlerweile habe ich die ersten vier Wochen meines Trainingsplans absolviert. Nebst einer Laufleistung von knapp 60 km pro Woche im Durchschnitt standen auch immer wieder Indoor Cycling Einheiten als Ausgleich auf dem Programm. Des Weiteren habe ich mittlerweile grossen Gefallen an den Fussgymnastik Übungen sowie dem TRX Krafttraining gefunden. 

 

Am vergangenen Wochenende stand nochmals Bergtraining auf dem Programm. Dabei war es sehr aussergewöhnlich, dass auf über 2000 m.ü.M. praktisch kein Schnee lag. Da ich ohnehin ein ausgedehntes Lauftraining eingeplant hatte, war dies für mich zum Glück kein wirkliches Problem. Das Wetter zeigte sich allerdings von seiner besten Seite, wie die Fotos unten belegen.

 

Bezüglich Beschaffung der benötigten Ausrüstung habe ich mich ebenfalls weiter vorgestastet. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, bis Ende Jahr abschliessende Klarheit bezüglich Material zu gewinnen. Hierzu fühle ich mich zur Zeit auf einem guten Weg.


19. Dezember 2016

Zwei weitere Trainingswochen sind vorbei, in denen ich mit meiner Laufleistung von insgesamt 140 km sehr zufrieden bin. Regelmässige Krafteinheiten und Dehnübungen sollen mir zudem helfen, das Verletzungsrisiko zu minimieren. Besonders intensiv erlebe ich dabei das Bearbeiten der Faszien mit der Blackroll. Ein sehr effektives Hilfsmittel, dass ich jedem Läufer empfehlen kann. 

 

Zur Zeit bin ich am Planen einer Trainingswoche Ende Februar 2017 mit Bedingungen, die möglichst nahe an jene am Marathon des Sables herankommen sollen. Im Moment sieht es danach aus, dass ich dies mit einer ohnehin geplanten USA-Reise kombinieren werde und die Evaluation von möglichen Orten ist im Gange.

 

Mittlerweile habe ich mich bezüglich Wettkampfnahrung ebenfalls festgelegt. Ich werde mich schwergewichtig auf die Produkte von Expedition Foods verlassen und werden nun die Verträglichkeit in den nächsten Wochen intensiv testen.


26. Dezember 2016

Die Weihnachtswoche war wie erwartet bezüglich zeitlicher Planung etwas anspruchsvoll. Möglichst viel Zeit mit der Familie zu verbringen, war mein oberstes Ziel und deshalb rückte das Training punkto Priorisierung für einmal etwas nach hinten. 

 

Ich habe es dennoch auf über 8 1/2 Stunden Trainingsumfang gebracht und befinde mich punkto Vorbereitung nach wie vor auf Zielkurs. Meine Laufleistung betrug in den vergangenen vier Wochen 262 km, dazu kamen 107 km Indoor Cycling. Ebenso habe ich mir Mühe gegeben, die von meinem Coach vorgegebenen Dehn- und Kraftübungen einigermassen einzuhalten. 

 

Doch die letzten Tage waren auch eine Zeit der Besinnung. 2016 war ein ereignisreiches Jahr, dass mich an gewissen Stellen auch nachdenklich gestimmt hat. Unsere Welt scheint sich an einer möglicherweise richtungsweisenden Weichenstellung zu befinden. Ein steter positiver Blick nach vorne hilft mir dabei persönlich, die Energie und die Kraft für meine künftigen Herausforderungen zu gewinnen. Der Marathon des Sables 2017 ist zweifellos eine solche.

 

Mittlerweile wurde auch die Startliste veröffentlich und ich werde mit der Nummer 455 starten. Insgesamt werden 23 Schweizer Teilnehmer am Start sein, was dann drei komplette Schweizer Zelte ergibt, da diese jeweils gemäss Nationalität zugeteilt werden.


2. Januar 2017

Eine fantastische Trainingswoche in den Bergen liegt hinter mir. Schnee war leider Fehlanzeige, was jedoch eindeutig des Läufers Freude war. Dass man sich zu dieser Zeit auf über 2000 m.ü.M. auf völlig schneefreien Wegen bewegen kann, habe ich so noch nie erlebt und es hat so richtig Spass gemacht. Am Mittwoch kam mich noch ein guter Freund besuchen und wir waren gemeinsam fast drei Stunden unterwegs. 

 

Die Woche gestaltete sich äusserst intensiv und ich brachte es am Ende auf fast 13 Stunden sportliche Aktivität. Dabei lag das Schwergewicht natürlich beim Laufen, 79 km und fast 3500 Höhenmeter sind für mich sehr stolze Werte. Doch auch drei ausführliche Dehnsequenzen inklusive Blackroll standen auf dem Programm, beides Elemente, die mittlerweile aus meinem Trainingsplan nicht mehr wegzudenken sind.


16. Januar 2017

Mein geschäftlicher Alltag führte mich in der vergangenen Woche ins schöne Lissabon, wo ich bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen ein unvergessliches Abendtraining absolvieren konnte. Einen grossen Teil der Strecke der historischen Tramlinie 28 folgend, passierte ich dabei unter anderem die Stadtteile Bairro Alto und Alfama. Erinnerungen an unsere Familienferienwoche in Lissabon vor einigen Jahren wurden wieder wach!

 

Auch ansonsten verlief die Woche sehr positiv. Ich bin nach wie vor auf Plankurs, fühle mich gut und blieb bis anhin von Verletzungen verschont. Nun hoffe ich natürlich sehr, dass das auch so bleiben wird.

 

Bezüglich Material komplettiert sich meine Liste allmählich. Bei den meisten Utensilien, die ich mir noch nicht besorgt habe, weiss ich mittlerweile zumindest, welches Modell es sein sollte. Hier erweisen sich die bis anhin geknüpften Kontakte zu ehemaligen MDS-Teilnehmern nach wie vor als extrem wertvoll und unverzichtbar. 


23. Januar 2017

Und wieder ist eine Trainingswoche wie im Fluge vergangen. Die fast sibirischen Temperaturen in der Schweiz machten eine mehrschichtige Kleidung unabdingbar, trotzdem war es ein Erlebnis, durch die wunderbar verschneiten Landschaften zu laufen. 79 km Laufumfang erachte ich dabei als guten Wert angesichts der herrschenden bissigen Kälte.

 

Am Mittwoch haben wir in Zürich an der Limmat die Spots für die Lancierung der Spendenaktion mit Plan International gedreht. Nochmals herzlichen Dank an die Filmcrew, ihr habt das super gemacht. Nun bin ich sehr gespannt, wie das Ganze anläuft. Am Ende hoffe ich, dass ein stattlicher Betrag zugunsten der Wasserprojekte von Plan zusammen kommt.

 

Mittlerweile hat auch der Organisator alle meine Unterlagen bestätigt, sodass eigentlich nur noch das ärztliche Attest ausstehend ist, welches allerdings frühestens 30 Tage vor Rennstart ausgestellt werden kann.


4. Februar 2017

Die Zeit schreitet unaufhaltsam voran, noch etwas mehr als zwei Monate verbleiben für die Vorbereitung. Nach wie vor bin ich sehr froh, dass ich mir für ein professionelles Coaching entschieden habe. Das graduelle Hochfahren des Trainingsumfangs, sowie gute Balance zwischen Laufen und Kraftübungen hat sich bisher sehr bewährt. 

 

Das Wochenende habe ich gemeinsam mit meiner Frau in den Bergen verbracht und dabei auch erstmals den kurz zuvor gelieferten MDS-Rucksack getestet. Es ist wichtig, dass man sich graduell an die verschiedenen Spezialausrüstungen gewöhnt, um allfälligen Problemstellen vorbeugen zu können.


27. Februar 2017

In den letzten drei Wochen konnte ich sehr gut trainieren, allerdings sollte ich den Fokus wieder vermehrt auf den Einbau von Dehnübungen und Arbeiten mit der Blackroll richten. Über alles gesehen fühle ich mich auf sehr gutem Weg und denke, dass ich am 9. April gut vorbereitet an den Start gehen werde.

 

Letzte Woche verbrachte ich einige Tage geschäftlich in Buenos Aires und der Klimawechsel mit Trainings bei zum Teil über 35 Grad waren ein durchaus relevanter Gradmesser für meinen Fitnessstand. Dass mir diese Umstellung sehr gut gelungen ist, werte ich als positives Zeichen.

 

Nun gilt es, die letzten fehlenden Komponenten bezüglich Material zu beschaffen und diese soweit nötig und sinnvoll im Rahmen eines Trainingslaufes auszutesten. Mittlerweile habe ich auch die Anreise nach Marokko organisiert und freue mich darauf, die ersten Nacht in der Wohnung bei einem lieben Freund in Marrakesch verbringen zu dürfen.


13. März 2017

Die vergangene Woche konnte ich aufgrund eines geschäftlichen Aufenthalts in den USA wiederum für einige Trainings in einer etwas anderen Umgebung nutzen. Dass ich dabei in Boston auf eine gefühlte Temperatur von über minus 20° Celsius treffen würde, habe ich allerdings so nicht erwartet. Somit habe ich dann auch meinen ursprünglich entlang des Charles Rivers - eine meiner absoluten Lieblingsstrecken - geplanten Lauf in die windgeschützte Innerstadt verlegt, musste jedoch auch diesen nach rund 9 Kilometern abbrechen. Es war schlicht und einfach viel zu kalt und ich wollte natürlich so knapp vor meinem Wüstenabenteuer auch kein gesundheitliches Risiko eingehen.

 

Etwas angenehmer waren die Temperaturen dann in Chicago und so konnte ich die Zeit des Sonnenaufgangs am frühen Morgen für zwei wunderschöne Läufe entlang des Lakeshore Trails nutzen. Dass es sich gelohnt hat, zeigen die Fotos unten eindrücklich.

 

Mit der Vorbereitung insgesamt bin ich nach wie vor sehr zufrieden. Sowohl mein Trainingszustand wie auch der Fortschritt der diversen Materialbesorgungen sind absolut zufriedenstellend. Nun gilt es, in den nächsten Wochen den Spannungsbogen konsequent aufzubauen und steht eigentlich einer erfolgreichen Absolvierung meines Abenteuers nichts mehr im Wege.


27. März 2017

Noch zwei Wochen bis zum Start! Langsam aber sicher nimmt das Kribbeln in meinem Bauch zu. Vorfreude vermischt sich mit einer gesunden Portion Respekt, wobei sicherlich auch letzteres seine Berechtigung hat. 

 

Die vergangene Woche bewegte sich mit knapp 70 gelaufenen Kilometern im mittleren Bereich bezüglich Umfang. Nun gilt es, den Körper in der verbleibenden Zeit bestmöglich auf das bevorstehende Ereignis einzustimmen. In dieser sogenannten Tapering-Phase bekommt der Körper Zeit, sich von den Trainingsbelastung der vergangenen Wochen zu erholen. Dabei tritt der Vorgang der Superkompensation ein und die im Training erarbeitete Leistungsfähigkeit erhöht sich nochmals.

 

Mittlerweile habe ich auch den medizinischen Pflichtteil absolviert. Checkup und EKG haben zum Glück zu bedenkenlosen Resultaten geführt. Das für Teilnehmer meines Alters empfohlene Belastungs-EKG habe ich ebenfalls durchgeführt. 

 

Das Wochenende stand ganz im Zeichen der Packvorbereitungen. Die diversen Nahrungsmittel wurden feinsäuberlich portioniert, teilweise vakuumiert und anschliessend tageweise in Zip-Beutel verpackt. Etwas verunsichert war ich beim ersten Packversuch. Mein Ziel, alles im Innenraum des Rucksacks zu verstauen, war gar nicht so einfach zu erreichen und erforderte einiges an Kreativität beim Packvorgang. Schliesslich klappte jedoch alles wie geplant, was zu einem sichtlich entspannteren Restsonntag führte.

 

Den Sonntagnachmittag nutzte ich dann für die Fertigstellung der diversen Listen. Packliste, Verpflegungsliste mit Kaloriennachweis, Fotos der Nahrungsetiketten, all das ist unabdinglich, um letztlich mit einem guten Gefühl nach Marokko reisen zu können. Dann habe ich es mir zum Abschluss auch nicht nehmen lassen, meine mobile Kochstelle zumindest ein Mal live zu testen. 


3. April 2017

Heute reise ich nach Marokko ab, der Weg führt mich über Marrakesch nach Ouarzazate, wo mich mich einige Tage auf mein bevorstehendes Abenteuer einstimmen werde.

 

Die letzten Trainings vor der Abreise in den vergangenen Tagen verliefen sehr zufriedenstellend. Zwei lange Läufe in langsamen Tempo am Wochenende haben mir die Gewissheit gegeben, dass ich am Marathon des Sables gut vorbereitet an den Start gehen werde.

 

Die Erstellung des Race Packs hat mich dann jedoch doch etwas unerwartet gestressed. Es war gar nicht so einfach, sämtliches Material im Rucksack unterzubringen. Letztendlich konnte ich jedoch Entwarnung geben, alles ist bestens und auch die Rennkleidung habe ich nochmals in Gänze anprobiert. 

 

Die Zeit vor dem Start in Marokko werde ich nun vor allem zur mentalen Vorbereitung nutzen. Mit Vorfreude und der Gewissheit, dass grosse Ziel zu schaffen, danke ich allen nochmals an dieser Stelle fürs Daumen drücken.


Wettkampf

9.-15. April 2017

„Wer in die Wüste geht und wiederkehrt, ist nicht mehr der Selbe“, besagt ein Sprichwort der Beduinen. Was die vielen unglaublichen Eindrücke und Momente während des diesjährigen Marathons des Sables bei mir selbst bewirkt haben, werde ich wohl erst über die Zeit beantworten können. Ich bin ganz einfach nur dankbar und erachte es als grosses Privileg, dass ich dieses Vorhaben positiv und erfolgreich habe umsetzen können. Ein ganz grosser Dank nochmals an alle, die meine Spendenaktion zugunsten der Wasserprojekte von Plan International bis anhin unterstützt haben.


magicMonday

31. Oktober 2017

Mit grosser Genugtuung blicke ich zurück auf meine Spendenkampagne zugunsten vom Plan International, die ich mit meiner Teilnahme am diesjährigen Marathon des Sables verbunden habe. Gestern Abend waren anlässlich der abschliessenden Veranstaltung magicMonday in der Hiltl Pflanzbar in Zürich gegen 100 Gäste zugegen, als ich zusammen mit den Teams von Plan und Vives einen tollen und emotionalen Abschluss meines Projektes erleben durfte. Herzlichen Dank an alle, die meine Aktion unterstützt und hiermit den Bau eines Brunnens in Ghana ermöglicht haben.